Post-Zoster-Neuralgie
- 02 Nov, 2024
- Dr. Michael Falahati
Was ist eine Post-Zoster-Neuralgie und wie entsteht sie?
Die Post-Zoster-Neuralgie (PZN) ist eine chronische Nervenschmerzerkrankung, die als Komplikation nach einer Gürtelrose auftritt. Sie entwickelt sich bei etwa 10-20% der Gürtelrose-Patienten, wobei das Risiko mit zunehmendem Alter deutlich steigt. Das Varizella-Zoster-Virus, das zunächst Windpocken und später Gürtelrose verursacht, schädigt dabei die Nerven nachhaltig. Typische Symptome sind brennende, stechende oder elektrisierende Schmerzen im betroffenen Hautareal, die auch durch leichte Berührungen ausgelöst werden können. Besonders gefährdet sind Menschen über 50 Jahre, Patienten mit geschwächtem Immunsystem und solche, die während der Gürtelrose starke Schmerzen hatten. Eine Impfung gegen Gürtelrose kann das Risiko einer PZN deutlich reduzieren.
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es für Post-Zoster-Neuralgie?
Die Behandlung der Post-Zoster-Neuralgie erfolgt heute multimodal und individuell angepasst. Zentral sind moderne Schmerzmedikamente wie Antikonvulsiva (Pregabalin, Gabapentin) und bestimmte Antidepressiva (Duloxetin, Amitriptylin), die gezielt auf die Nervenschmerzen wirken. Lokale Therapien umfassen hochdosierte Capsaicin-Pflaster (8%) und Lidocain-Pflaster. Bei schwerem Verlauf können interventionelle Verfahren wie therapeutische Nervenblockaden oder die Rückenmarkstimulation (SCS) eingesetzt werden. Ergänzend helfen Physiotherapie, TENS-Behandlung und psychologische Schmerztherapie. Ein frühzeitiger Behandlungsbeginn ist entscheidend für den Therapieerfolg. Neue Therapieansätze wie monoklonale Antikörper befinden sich in der klinischen Erprobung.
Literatur
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Reinhard Marre u. a. (2008).
„Klinische Infektiologie.“
Urban & Fischer, 2. aktual. Aufl. -
Cedric A. Mims u. a. (2006).
„Medizinische Mikrobiologie – Infektiologie.“
Urban & Fischer.
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