Trigeminusneuralgie

Trigeminusneuralgie ist ein intensiver, blitzartig einschießender Schmerz im Gesicht, ausgelöst durch Reizung des fünften Hirnnervs, dem Nervus trigeminus. Diese Schmerzen treten oft spontan oder durch Berührungen, Sprechen oder Kauen auf und betreffen meist den Stirn-, Ober- oder Unterkieferbereich.

Was sind die Hauptursachen der Trigeminusneuralgie?

Die Trigeminusneuralgie tritt in zwei Formen auf: Bei der häufigeren klassischen (idiopathischen) Form drückt meist eine geschlängelte Arterie auf den Trigeminusnerv nahe am Hirnstamm. Diese mechanische Reizung führt zur Schädigung der Nervenhülle. Bei der selteneren symptomatischen Form liegt eine andere Erkrankung zugrunde, etwa Multiple Sklerose, Tumore oder Gefäßfehlbildungen. Auch Verletzungen oder Entzündungen können den Nerv schädigen. Bei älteren Menschen und Frauen tritt die Erkrankung häufiger auf. Neue Forschungen zeigen auch genetische Faktoren als mögliche Ursache. Die genaue Identifizierung der Ursache ist entscheidend für eine erfolgreiche Behandlung.

Welche Symptome sind typisch für Trigeminusneuralgie?

Das Hauptmerkmal der Trigeminusneuralgie sind extrem heftige, elektrisch einschießende Gesichtsschmerzen, die typischerweise nur Sekunden bis maximal zwei Minuten anhalten. Die Schmerzen treten einseitig auf und werden oft durch alltägliche Aktivitäten wie Zähneputzen, Essen, Sprechen oder sogar Windberührung im Gesicht ausgelöst. Charakteristisch sind schmerzfreie Intervalle zwischen den Attacken. Die Schmerzen folgen dem Verlauf der drei Trigeminusäste und betreffen häufig Wange, Kiefer oder Mundregion. Viele Patienten entwickeln Vermeidungsverhalten und können unter Ess- und Schlafstörungen leiden. Die Attacken können sich über Wochen häufen und dann wieder nachlassen.

Wie wird Trigeminusneuralgie diagnostiziert?

Die Diagnose stützt sich primär auf die charakteristische Schmerzschilderung der Patienten und eine sorgfältige neurologische Untersuchung. Kernspintomographie (MRT) mit speziellen Gefäßdarstellungen ist der Goldstandard der Bildgebung. Sie zeigt mögliche Gefäß-Nerv-Konflikte oder andere Ursachen wie Tumore. Wichtig ist der Ausschluss von Differentialdiagnosen wie Zahnschmerzen, Migräne oder atypische Gesichtsschmerzen. Neue diagnostische Verfahren wie hochauflösende 3D-MRT-Sequenzen ermöglichen eine noch genauere Darstellung der Nerv-Gefäß-Beziehungen. Ein detailliertes Schmerztagebuch kann die Diagnose unterstützen.

Welche Therapiemöglichkeiten gibt es für Trigeminusneuralgie?

Die Behandlung folgt einem Stufenschema: Zunächst werden Antiepileptika wie Carbamazepin oder Oxcarbazepin eingesetzt, die bei etwa 70% der Patienten wirksam sind. Bei unzureichender Wirkung oder Nebenwirkungen kommen andere Medikamente wie Gabapentin oder Pregabalin in Frage. Operative Verfahren werden erwogen, wenn Medikamente nicht ausreichend helfen. Die mikrovaskuläre Dekompression ist dabei der Goldstandard – hier wird das drückende Gefäß vom Nerv abgepolstert. Alternativ stehen minimal-invasive Verfahren wie die Gamma-Knife-Bestrahlung zur Verfügung. Neue Therapieansätze wie die transkranielle Magnetstimulation befinden sich in Erprobung.

Literatur

  1. Siehe auch:  Cluster-KopfschmerzKomplexes regionales SchmerzsyndromKarpaltunnelsyndromKopfschmerz

Disclaimer: Diese Informationen dienen ausschließlich zu Bildungszwecken und ersetzen keine professionelle medizinische Beratung, Diagnose oder Behandlung. Konsultieren Sie bei gesundheitlichen Fragen oder Beschwerden stets eine qualifizierte Ärztin oder einen qualifizierten Arzt. Der Autor und die Herausgeber dieser Seite übernehmen keine Haftung für etwaige Schäden, die sich aus der Verwendung der hier enthaltenen Informationen ergeben.

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