Gürtelrose

Was ist Gürtelrose und wie erkenne ich sie?

Gürtelrose (Herpes zoster) ist eine schmerzhafte Viruserkrankung, die durch die Reaktivierung des Windpockenvirus entsteht. Charakteristisch ist ein bandförmiger, meist einseitiger Hautausschlag mit Bläschen. Erste Anzeichen sind oft brennende oder stechende Schmerzen, gefolgt von Rötungen und Bläschen im betroffenen Hautareal. Häufig treten auch Müdigkeit, leichtes Fieber und ein allgemeines Krankheitsgefühl auf. Der Ausschlag entwickelt sich über etwa 7-10 Tage von roten Flecken über Bläschen bis zu Krusten. Typisch ist, dass die Symptome einem Nervenverlauf folgen. Bei ersten Anzeichen sollten Sie umgehend einen Arzt aufsuchen, da eine frühe Behandlung den Krankheitsverlauf deutlich mildern kann.

Wer ist besonders gefährdet, an Gürtelrose zu erkranken?

Das Risiko für Gürtelrose steigt deutlich ab dem 50. Lebensjahr, da das Immunsystem mit zunehmendem Alter schwächer wird. Besonders gefährdet sind auch Menschen mit geschwächtem Immunsystem durch: Krebserkrankungen, Chemotherapie, Organtransplantationen, HIV/AIDS oder Autoimmunerkrankungen. Auch Personen, die immunsuppressive Medikamente einnehmen, chronischen Stress haben oder an Diabetes leiden, haben ein erhöhtes Risiko. Etwa 95% der Erwachsenen tragen das Virus bereits in sich, da sie in der Kindheit Windpocken hatten. Die gute Nachricht ist, dass es mittlerweile effektive Impfungen gibt, die das Erkrankungsrisiko deutlich senken können.

Wie wird Gürtelrose behandelt und kann ich Komplikationen vermeiden?

Die Behandlung erfolgt primär mit antiviralen Medikamenten wie Aciclovir, Valaciclovir oder Famciclovir, die innerhalb von 72 Stunden nach den ersten Symptomen beginnen sollte. Zur Schmerzlinderung werden Analgetika und bei starken Schmerzen auch Antidepressiva oder Antiepileptika eingesetzt. Lokal helfen kühlende Umschläge und spezielle Zinkpasten. Die wichtigste Komplikation, die postherpetische Neuralgie mit chronischen Nervenschmerzen, lässt sich durch frühe Behandlung oft vermeiden. Die Heilung dauert meist 2-4 Wochen. Während dieser Zeit sollten direkter Kontakt mit Schwangeren, Neugeborenen und immungeschwächten Personen vermieden werden.

Wie kann ich mich vor Gürtelrose schützen und welche Impfungen sind möglich?

Der effektivste Schutz ist die Impfung mit dem Totimpfstoff Shingrix, der von der STIKO für alle Personen ab 60 Jahren und für Risikopersonen ab 50 Jahren empfohlen wird. Shingrix bietet mit über 90% einen sehr hohen Schutz und reduziert auch das Risiko für postherpetische Neuralgien deutlich. Die Impfung erfolgt in zwei Dosen im Abstand von 2-6 Monaten und wird von den meisten Krankenkassen übernommen. Der ältere Lebendimpfstoff Zostavax wird aufgrund geringerer Wirksamkeit nicht mehr empfohlen. Neben der Impfung helfen ein gesunder Lebensstil, Stressreduktion und eine ausgewogene Ernährung, das Immunsystem zu stärken.

Literatur

  1. Katharina Kremser, Dennis Ballwieser (2021).
    „Gürtelrose (Herpes zoster): Ansteckung, Symptome, Behandlung, Vorbeugung.“
    Apotheken-Umschau, Online.
  2. Peter Wutzler, Wolfgang Meister (1997).
    „Herpes zoster – Symptomatologie, demographische Daten und prognostische Faktoren: Ergebnisse einer prospektiven Studie an ambulanten Zosterpatienten in Deutschland.“
    Deutsches Aerzteblatt, 94(1), A-1129 / B-963 / C-903.
  3. Marianne Beutler, Thomas Kappeler (2006).
    „Frühe Therapie verhindert Komplikationen.“
    Pharmazeutische Zeitung, 12. Mai.
  4. S2k-Leitlinie (2019).
    „Diagnostik und Therapie des Zoster und der Postzosterneuralgie der Dermatologische Gesellschaft.“
    AWMF online.

Disclaimer: Diese Informationen dienen ausschließlich zu Bildungszwecken und ersetzen keine professionelle medizinische Beratung, Diagnose oder Behandlung. Konsultieren Sie bei gesundheitlichen Fragen oder Beschwerden stets eine qualifizierte Ärztin oder einen qualifizierten Arzt. Der Autor und die Herausgeber dieser Seite übernehmen keine Haftung für etwaige Schäden, die sich aus der Verwendung der hier enthaltenen Informationen ergeben.

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