Myofasziales Schmerzsyndrom

Das myofasziale Schmerzsyndrom (MSS) ist eine Erkrankung, bei der überempfindliche Punkte in Muskeln, sogenannte Triggerpunkte, Schmerzen verursachen. Diese Schmerzen sind lokal begrenzt und entstehen durch Muskelüberlastung, die zu einer anhaltenden Muskelkontraktion führt. Triggerpunkte sind oft tastbar und schmerzhaft bei Druck.

Was sind die Hauptursachen des myofaszialen Schmerzsyndroms (MSS)?

Das myofasziale Schmerzsyndrom entsteht durch schmerzhafte Triggerpunkte in der Muskulatur. Diese entwickeln sich hauptsächlich durch: 1) Körperliche Faktoren wie wiederholte Bewegungen, falsche Haltung oder Überlastung, 2) Psychische Belastungen wie chronischer Stress, 3) Stoffwechselstörungen durch Vitamin-D-Mangel oder Schilddrüsenerkrankungen, 4) Bewegungsmangel oder anhaltende Fehlhaltungen, z.B. bei Büroarbeit. Die Triggerpunkte führen zu einer lokalen Durchblutungsstörung im Muskel, wodurch sich ein Teufelskreis aus Verspannung und Schmerz entwickelt. Neuere Forschungen zeigen auch einen Zusammenhang mit Entzündungsprozessen im Gewebe.

Welche Symptome sind typisch für das myofasziale Schmerzsyndrom?

Die charakteristischen Symptome des MSS umfassen: 1) Druckschmerzhaftigkeit an spezifischen Triggerpunkten, die sich wie kleine Knoten anfühlen, 2) Ausstrahlende Schmerzen in benachbarte Körperregionen nach einem typischen Muster, 3) Eingeschränkte Beweglichkeit und Muskelverspannungen, 4) Muskelzucken bei Druck auf Triggerpunkte. Betroffene berichten häufig über eine Verschlechterung der Beschwerden bei Stress oder körperlicher Belastung. Die Schmerzen können von dumpf bis stechend variieren und sich im Tagesverlauf verändern. Oft treten auch Begleitsymptome wie Schlafstörungen oder Müdigkeit auf.

Wie wird das myofasziale Schmerzsyndrom diagnostiziert?

Die Diagnose des MSS erfolgt hauptsächlich durch eine gründliche körperliche Untersuchung. Der Arzt tastet systematisch nach Triggerpunkten und prüft deren typische Merkmale: 1) Lokaler Druckschmerz, 2) Ausstrahlende Schmerzen, 3) Tastbare Verhärtungen, 4) Muskelzuckungen bei Druck. Moderne Diagnosemethoden wie Ultraschall oder Elastographie können die Befunde objektivieren. Wichtig ist der Ausschluss anderer Erkrankungen wie Fibromyalgie oder Nervenschäden durch gezielte Zusatzuntersuchungen. Eine ausführliche Anamnese zu Lebensgewohnheiten und Belastungen ergänzt die Diagnostik.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es für das myofasziale Schmerzsyndrom?

Die moderne Behandlung des MSS folgt einem multimodalen Ansatz: 1) Manuelle Therapien wie Triggerpunkt-Behandlung, Faszientechniken und spezielle Massagen, 2) Bewegungstherapie mit gezielten Dehnungs- und Kräftigungsübungen, 3) Entspannungstechniken wie Progressive Muskelrelaxation, 4) Physikalische Therapien wie Wärme, Ultraschall oder TENS. Bei starken Beschwerden können kurzzeitig Schmerzmittel oder Muskelrelaxanzien eingesetzt werden. Innovative Behandlungsmethoden wie Dry Needling oder Stoßwellentherapie zeigen gute Erfolge. Wichtig ist auch die Behandlung auslösender Faktoren wie Stress oder Fehlhaltungen.

Literatur

  1. J. P. Shah, N. Thaker, J. Heimur, J. V. Aredo, S. Sikdar, L. Gerber (2015).
    „Myofascial Trigger Points Then and Now: A Historical and Scientific Perspective.“
    PM & R: The Journal of Injury, Function, and Rehabilitation, 7(7), 746–761.
  2. John Quintner, Milton Cohen (2015).
    „Myofascial pain syndrome: a bogus construct.“
    In: Michael Hutson, Adam Ward (Eds.), Oxford Textbook of Musculoskeletal Medicine, Oxford University Press, 2nd Edition, 134–142.
  3. Siehe auch:  FibromyalgieChronisches SchmerzsyndromFacettensyndromRückenschmerzen

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