Hüftkopfnekrose
- Aktualisiert: 07 Feb., 2025
- Dr. Michael Falahati
Die Femurkopfnekrose ist eine Erkrankung, bei der der Kopf des Oberschenkelknochens aufgrund mangelnder Durchblutung abstirbt. Dies führt zu Schmerzen und eingeschränkter Beweglichkeit in der Hüfte. Die genauen Ursachen sind oft unklar, können aber mit Alkohol, Kortison oder Verletzungen zusammenhängen.
Was sind die Hauptursachen der Femurkopfnekrose?
Die Femurkopfnekrose entsteht durch eine Störung der Blutversorgung des Hüftkopfes, was zum Absterben von Knochengewebe führt. Hauptrisikofaktoren sind: 1) Langzeittherapie mit Kortison, besonders bei Autoimmunerkrankungen, 2) übermäßiger Alkoholkonsum, 3) Unfälle mit Verletzung der Blutgefäße, 4) bestimmte Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes mellitus, 5) Blutgerinnungsstörungen. Auch genetische Faktoren können eine Rolle spielen. Bei etwa 15% der Fälle bleibt die Ursache unklar (idiopathische Form). Bei Kindern tritt eine spezielle Form als Morbus Perthes auf. Eine frühzeitige Erkennung und Behandlung der Risikofaktoren ist entscheidend für den Krankheitsverlauf.
Welche Symptome deuten auf eine Femurkopfnekrose hin?
Die Symptome entwickeln sich meist schleichend und umfassen: 1) zunächst leichte, später stärkere Schmerzen in der Leiste, Hüfte oder im Gesäß, 2) Bewegungseinschränkungen, besonders beim Drehen des Beins nach innen, 3) Belastungsschmerz beim Gehen, der sich in Ruhe bessert, 4) hinkender Gang, 5) nächtliche Schmerzen. Typisch ist, dass die Beschwerden anfangs nur bei Belastung auftreten, später auch in Ruhe. Die Intensität der Symptome korreliert nicht immer mit dem Schweregrad der Erkrankung. Etwa 30-70% der Patienten entwickeln die Nekrose beidseitig, oft zeitversetzt.
Wie wird die Femurkopfnekrose diagnostiziert?
Die Diagnose erfolgt durch einen mehrstufigen Prozess: 1) Ausführliche Anamnese mit Erfassung der Risikofaktoren, 2) körperliche Untersuchung mit spezifischen Bewegungstests, 3) bildgebende Verfahren. Die MRT ist der Goldstandard, da sie bereits frühe Veränderungen im Knochen zeigt und eine Stadieneinteilung ermöglicht. Röntgenaufnahmen werden zur Verlaufskontrolle genutzt, zeigen aber erst späte Veränderungen. In speziellen Fällen kann eine Kernspintomographie mit Kontrastmittel oder eine Knochenszintigraphie sinnvoll sein. Die frühe Diagnose ist entscheidend für den Behandlungserfolg.
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es bei Femurkopfnekrose?
Die Behandlung wird individuell nach Krankheitsstadium, Alter und Allgemeinzustand festgelegt: 1) Konservative Therapie in frühen Stadien: Entlastung, Physiotherapie, Schmerzmedikation, 2) Medikamentöse Therapie mit durchblutungsfördernden Mitteln wie Iloprost, 3) Gelenkerhaltende Operationen in frühen Stadien: Anbohrung zur Druckentlastung, Knochentransplantation, 4) Hüftgelenkersatz (Endoprothese) in fortgeschrittenen Stadien. Die Erfolgsaussichten sind bei früher Behandlung deutlich besser. Moderne Endoprothesen zeigen sehr gute Langzeitergebnisse. Begleitend sind Lifestyle-Änderungen wie Gewichtsreduktion und Nikotinverzicht wichtig.
Literatur
- Siehe auch: Transiente OsteoporoseNeugeborenen-HüftdysplasieMorbus PerthesWirbelsäulenosteochondrose
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