Koitaler Kopfschmerz
- 19 Nov, 2024
- Dr. Michael Falahati
Was sind Sexualkopfschmerzen und wer ist am häufigsten betroffen?
Sexualkopfschmerzen (auch orgasmische Kopfschmerzen genannt) sind plötzlich auftretende, intensive Kopfschmerzen während sexueller Aktivität, besonders beim Orgasmus. Sie beginnen typischerweise im Nacken und strahlen zur Stirn aus, können aber auch explosionsartig im ganzen Kopf auftreten. Etwa 1% der Bevölkerung ist betroffen, wobei Männer etwa dreimal häufiger betroffen sind als Frauen. Das typische Erkrankungsalter liegt zwischen 20 und 50 Jahren. Während die meisten Fälle harmlos sind, können sie in seltenen Fällen auch Warnzeichen für ernsthafte Erkrankungen wie Gefäßprobleme oder Blutungen im Gehirn sein. Besonders gefährdet sind Menschen mit bereits bestehenden Gefäßerkrankungen, Bluthochdruck oder Migräne. Bei erstmaligem Auftreten ist eine ärztliche Abklärung dringend zu empfehlen.
Wie kann man Sexualkopfschmerzen behandeln oder verhindern?
Die Behandlung von Sexualkopfschmerzen erfolgt auf mehreren Ebenen. Präventiv wirksam sind regelmäßige Entspannungsübungen, ausreichende Flüssigkeitszufuhr und die Vermeidung von Stress. Bei ersten Anzeichen sollte die sexuelle Aktivität verlangsamt oder pausiert werden. Für häufig Betroffene kann eine vorbeugende Einnahme von Medikamenten wie Beta-Blockern oder bestimmten Migränemitteln sinnvoll sein. Wichtig ist auch die Kontrolle von Risikofaktoren wie Bluthochdruck. Lifestyle-Änderungen wie regelmäßige Bewegung, Stressreduktion und ausreichend Schlaf können die Häufigkeit der Attacken reduzieren. In den meisten Fällen verschwinden die Beschwerden nach einigen Wochen von selbst. Bei wiederkehrenden oder besonders starken Schmerzen sollte die Behandlungsstrategie mit einem Arzt abgestimmt werden.
Literatur
-
A. Frese, A. Eikermann, K. Frese, S. Schwaag, I.-W. Husstedt, S. Evers (2003).
„Headache associated with sexual activity: Demography, clinical features, and comorbidity.“
Neurology, 61(6), 796–800. -
Achim Frese, Stefan Evers (2005).
„Primary headache syndromes associated with sexual activity.“
Practical Neurology, 5, 350–355.
Disclaimer: Diese Informationen dienen ausschließlich zu Bildungszwecken und ersetzen keine professionelle medizinische Beratung, Diagnose oder Behandlung. Konsultieren Sie bei gesundheitlichen Fragen oder Beschwerden stets eine qualifizierte Ärztin oder einen qualifizierten Arzt. Der Autor und die Herausgeber dieser Seite übernehmen keine Haftung für etwaige Schäden, die sich aus der Verwendung der hier enthaltenen Informationen ergeben.