Spannungskopfschmerzen
- 02 Nov, 2024
- Dr. Michael Falahati
Was sind die wichtigsten Merkmale von Spannungskopfschmerzen?
Spannungskopfschmerzen äußern sich durch einen beidseitigen, drückenden oder einengenden Schmerz, oft beschrieben als ‚ein zu enges Band um den Kopf‘. Typisch ist ein nicht-pulsierender, mild bis mittelstarker Schmerz, der durch normale körperliche Aktivität nicht verstärkt wird. Die Schmerzen können von 30 Minuten bis zu einer Woche anhalten und betreffen häufig Nacken, Schläfen und Hinterkopf. Anders als bei Migräne treten selten Übelkeit oder starke Licht- und Lärmempfindlichkeit auf. Man unterscheidet zwischen episodischen (weniger als 15 Tage/Monat) und chronischen Spannungskopfschmerzen (mehr als 15 Tage/Monat über 3 Monate). Häufige Auslöser sind Stress, Muskelverspannungen, schlechte Körperhaltung und Schlafmangel.
Wie werden Spannungskopfschmerzen diagnostiziert und behandelt?
Die Diagnose basiert hauptsächlich auf einer gründlichen Befragung und einem Kopfschmerztagebuch. Bildgebende Verfahren sind nur bei Verdacht auf andere Ursachen nötig. Die Behandlung erfolgt mehrstufig: Akut helfen rezeptfreie Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Paracetamol, die maximal an 10 Tagen pro Monat eingenommen werden sollten. Langfristig sind nicht-medikamentöse Therapien entscheidend: Progressive Muskelentspannung, regelmäßige Bewegung, Stressmanagement und physiotherapeutische Behandlungen. Bei häufigen Beschwerden kann eine präventive Therapie mit niedrig dosierten Antidepressiva sinnvoll sein. Wichtig ist die Identifikation und Vermeidung persönlicher Auslöser sowie die Verbesserung der Schlafhygiene und Arbeitsergonomie.
Literatur
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Deutsche Gesellschaft für Neurologie (2015).
„Therapie des episodischen und chronischen Kopfschmerzes vom Spannungstyp und anderer chronischer täglicher Kopfschmerzen.“
AWMF online. -
Klaus Poeck, Werner Hacke (2001).
„Neurologie.“
Springer-Verlag, 11. Auflage, S. 427. -
Marco Mummenthaler, Heinrich Mattle (2002).
„Grundkurs Neurologie.“
Thieme, 1. Auflage, S. 249.
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