Atlanto-axiale Subluxation
- 19 Nov, 2024
- Dr. Michael Falahati
Was ist eine atlanto-axiale Subluxation und wer ist davon betroffen?
Eine atlanto-axiale Subluxation (AASL) ist eine gefährliche Verschiebung zwischen dem ersten (Atlas) und zweiten (Axis) Halswirbel. Diese Instabilität kann den Spinalkanal verengen und das Rückenmark gefährden. Besonders häufig tritt sie bei Menschen mit Down-Syndrom (15-20%) auf, aber auch bei Patienten mit rheumatoider Arthritis oder Bindegewebserkrankungen wie Marfan-Syndrom. Weitere Ursachen sind Unfälle, Entzündungen oder angeborene Fehlbildungen. Typische Warnsignale sind Nackenschmerzen, Bewegungseinschränkungen, Kribbeln in Armen oder Beinen und in schweren Fällen neurologische Ausfälle. Eine frühe Erkennung ist wichtig, da unbehandelte AASL zu schwerwiegenden Komplikationen führen kann.
Wie wird eine atlanto-axiale Subluxation diagnostiziert und behandelt?
Die Diagnose stützt sich auf bildgebende Verfahren: Dynamische Röntgenaufnahmen zeigen die Instabilität in verschiedenen Kopfpositionen, CT-Scans liefern detaillierte Knochenbilder und MRT-Untersuchungen beurteilen mögliche Rückenmarksschäden. Die Behandlung wird individuell angepasst: Bei leichten Fällen können physiotherapeutische Übungen und eine vorübergehende Halskrause ausreichen. Schwere oder fortschreitende Fälle erfordern meist eine Operation zur Stabilisierung der oberen Halswirbelsäule. Moderne minimal-invasive Techniken ermöglichen dabei schonendere Eingriffe mit kürzerer Erholungszeit. Nach der Behandlung sind regelmäßige Kontrollen wichtig, um den Heilungsverlauf zu überwachen.
Literatur
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Andre Jaggy (2005).
„Atlas und Lehrbuch der Kleintierneurologie.“
Schlütersche, Hannover, S. 305. -
F. Hefti (1998).
„Kinderorthopädie in der Praxis.“
Springer, Berlin. -
D. von Torklus, W. Gehle (1977).
„Die obere Halswirbelsäule. Regionale Morphologie. Pathologie und Traumatologie. Praktischer Röntgenatlas und Systematik.“
Thieme, Stuttgart, 3. Auflage.
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