Atlanto-axiale Subluxation
- Aktualisiert: 08 Feb., 2025
- Dr. Michael Falahati
Atlanto-axiale Subluxation ist eine teilweise Verschiebung des Gelenks zwischen den ersten beiden Halswirbeln. Diese Instabilität kann angeboren oder durch Verletzungen verursacht sein und führt zu Schmerzen, Bewegungseinschränkungen und möglicherweise Rückenmarksschäden. Symptome umfassen Nackenschmerzen und Lähmungen.
Was sind die Hauptursachen für eine atlanto-axiale Subluxation?
Eine atlanto-axiale Subluxation (AASL) entsteht durch eine abnorme Beweglichkeit zwischen dem ersten und zweiten Halswirbel. Die häufigsten Ursachen sind: 1) Angeborene Fehlbildungen, besonders des Dens axis (zahnförmiger Fortsatz des zweiten Halswirbels), 2) Genetische Syndrome wie Down-Syndrom oder Marfan-Syndrom, die zu einer Überbeweglichkeit der Bänder führen, 3) Rheumatoide Arthritis, die die Bandstrukturen schwächt, 4) Unfälle mit Verletzungen der Halswirbelsäule. Bei Kindern mit Down-Syndrom tritt AASL bei etwa 15% der Fälle auf, weshalb hier besondere Vorsicht bei Aktivitäten mit Nackenbeugung geboten ist.
Welche Symptome können bei einer atlanto-axialen Subluxation auftreten?
Die Symptome einer AASL können von mild bis lebensbedrohlich reichen. Typische Anzeichen sind: Nackenschmerzen, besonders bei Kopfbewegungen, Einschränkung der Kopfdrehung, und ein steifer Nacken. Neurologische Symptome umfassen Kribbeln oder Taubheitsgefühle in Armen und Beinen, Gleichgewichtsstörungen und Koordinationsprobleme. In schweren Fällen können Lähmungserscheinungen auftreten. Besonders gefährlich sind plötzliche Verschlechterungen nach minimalen Traumata. Warnsignale sind auch Schwierigkeiten beim Gehen, ungewöhnliche Kopfhaltung und Schwäche in den Extremitäten.
Wie wird eine atlanto-axiale Subluxation diagnostiziert?
Die Diagnose einer AASL erfolgt durch eine Kombination aus klinischer Untersuchung und moderner Bildgebung. Zunächst führt der Arzt eine vorsichtige neurologische Untersuchung durch. Standardröntgenaufnahmen der Halswirbelsäule zeigen die Stellung der Wirbel zueinander. Die wichtigste Untersuchung ist ein CT oder MRT der Halswirbelsäule, die detaillierte Einblicke in Knochen, Bänder und mögliche Rückenmarksschäden geben. Funktionsaufnahmen werden nur unter strenger Überwachung durchgeführt, da sie potenziell gefährlich sein können.
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es für eine atlanto-axiale Subluxation und wie ist die Prognose?
Die Behandlung richtet sich nach der Schwere der AASL. Bei leichten Fällen ohne neurologische Symptome kann eine konservative Therapie mit Halskragen und Aktivitätseinschränkung ausreichen. Bei instabilen Verhältnissen oder neurologischen Ausfällen ist eine operative Stabilisierung notwendig. Moderne minimal-invasive Techniken ermöglichen heute schonendere Eingriffe. Die Prognose hängt stark vom Zeitpunkt der Diagnose und Behandlung ab. Bei frühzeitiger Erkennung und adäquater Therapie ist sie meist gut. Wichtig ist eine regelmäßige Nachsorge zur Überwachung der Stabilität.
Literatur
-
Andre Jaggy (2005).
„Atlas und Lehrbuch der Kleintierneurologie.“
Schlütersche, S. 305. - Siehe auch: Halswirbelsäulen-SyndromAtlas (Halswirbel)Zervikale MyelopathieSchulterluxation
Disclaimer: Diese Informationen dienen ausschließlich zu Bildungszwecken und ersetzen keine professionelle medizinische Beratung, Diagnose oder Behandlung. Konsultieren Sie bei gesundheitlichen Fragen oder Beschwerden stets eine qualifizierte Ärztin oder einen qualifizierten Arzt. Der Autor und die Herausgeber dieser Seite übernehmen keine Haftung für etwaige Schäden, die sich aus der Verwendung der hier enthaltenen Informationen ergeben.
