Radikulopathie

Was ist Radikulopathie und welche Symptome sind typisch?

Eine Radikulopathie ist eine Funktionsstörung der Nervenwurzeln, die meist im Bereich der Wirbelsäule auftritt. Die charakteristischen Symptome folgen dem Verlauf des betroffenen Nervs und äußern sich durch: ausstrahlende Schmerzen, Kribbeln oder Taubheitsgefühle, Muskelschwäche im betroffenen Gebiet und verminderte oder fehlende Reflexe. Häufig verschlimmern sich die Beschwerden bei bestimmten Bewegungen oder Körperhaltungen. Besonders typisch ist die sogenannte Dermatomverteilung der Symptome – das heißt, die Beschwerden treten in dem Hautareal auf, das von dem betroffenen Nerv versorgt wird. Bei anhaltenden Beschwerden können auch Muskelverspannungen und psychische Belastungen hinzukommen.

Welche Ursachen können zu einer Radikulopathie führen?

Die häufigste Ursache für Radikulopathien ist der Bandscheibenvorfall, bei dem Bandscheibengewebe auf die Nervenwurzel drückt. Weitere wichtige Auslöser sind: Spinalkanalstenose (Verengung des Wirbelkanals), degenerative Wirbelsäulenerkrankungen wie Arthrose, Verletzungen oder Unfälle, Tumore oder Metastasen, Infektionen (z.B. Herpes Zoster) und entzündliche Erkrankungen. Auch Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes können durch Schädigung der Nerven zu einer Radikulopathie beitragen. Risikofaktoren sind zunehmendes Alter, Übergewicht, schwere körperliche Arbeit und mangelnde Bewegung.

Wie wird Radikulopathie behandelt und was kann man erwarten?

Die Behandlung folgt einem Stufenschema: Zunächst kommen konservative Maßnahmen zum Einsatz wie Schmerzmedikamente (NSAR, ggf. Opioide), gezielte Physiotherapie und Bewegungstherapie. Ergänzend können lokale Infiltrationen mit Kortison die Beschwerden lindern. Bei anhaltenden Schmerzen oder neurologischen Ausfällen können minimal-invasive Verfahren oder operative Eingriffe notwendig werden. Die Prognose ist meist gut, besonders wenn frühzeitig behandelt wird. Wichtig ist die aktive Mitarbeit des Patienten durch regelmäßige Bewegung, Gewichtskontrolle und rückengerechtes Verhalten. Etwa 80-90% der Patienten sprechen gut auf konservative Therapie an.

Literatur

  1. Deutsche Gesellschaft für Neurologie (2012).
    „S1-Leitlinie Radikulopathie, zervikale.“
    AWMF online.
  2. Deutsche Gesellschaft für Neurologie (2012).
    „S1-Leitlinie Radikulopathie, lumbale.“
    AWMF online.

Disclaimer: Diese Informationen dienen ausschließlich zu Bildungszwecken und ersetzen keine professionelle medizinische Beratung, Diagnose oder Behandlung. Konsultieren Sie bei gesundheitlichen Fragen oder Beschwerden stets eine qualifizierte Ärztin oder einen qualifizierten Arzt. Der Autor und die Herausgeber dieser Seite übernehmen keine Haftung für etwaige Schäden, die sich aus der Verwendung der hier enthaltenen Informationen ergeben.

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