Psoriasisarthritis

Psoriasisarthritis ist eine entzündliche Gelenkerkrankung, die bei Menschen mit Schuppenflechte (Psoriasis) auftreten kann. Sie gehört zu den Autoimmunerkrankungen, bei denen das Immunsystem fälschlicherweise körpereigene Strukturen angreift, was zu Schmerzen, Schwellungen und Steifheit in den Gelenken führt.

Was sind die Hauptursachen von Psoriasisarthritis?

Psoriasisarthritis entsteht durch ein komplexes Zusammenspiel verschiedener Faktoren. Die wichtigste Rolle spielt dabei das Immunsystem, das fälschlicherweise körpereigenes Gewebe in Gelenken und Haut angreift. Etwa 30% der Menschen mit Psoriasis (Schuppenflechte) entwickeln diese Form der Arthritis. Wissenschaftliche Studien zeigen eine starke genetische Komponente – bestimmte Gene wie HLA-B27 erhöhen das Risiko deutlich. Auch Umweltfaktoren können als Auslöser wirken: Stress, Verletzungen, Infektionen oder bestimmte Medikamente können einen Schub auslösen. Übergewicht und metabolische Erkrankungen wie Diabetes erhöhen ebenfalls das Risiko. Die Erkrankung tritt typischerweise zwischen dem 30. und 50. Lebensjahr auf und betrifft Männer und Frauen gleichermaßen.

Welche Symptome treten bei Psoriasisarthritis auf?

Die Symptome der Psoriasisarthritis sind vielfältig und können sich von Patient zu Patient stark unterscheiden. Charakteristisch sind schmerzhafte, geschwollene Gelenke, besonders an Fingern und Zehen, die oft morgens steif sind. Typisch ist das ‚Wurstfinger‘-Phänomen, bei dem ganze Finger oder Zehen anschwellen. Neben den klassischen Hautveränderungen der Psoriasis können Nägel brüchig werden oder sich vom Nagelbett lösen. Etwa 30% der Patienten entwickeln Rückenschmerzen durch Entzündungen der Wirbelsäule. Auch Sehnenansätze, etwa an der Ferse, können schmerzhaft entzündet sein. Müdigkeit und verminderte Belastbarkeit sind häufige Begleiterscheinungen.

Wie wird Psoriasisarthritis diagnostiziert?

Die Diagnose der Psoriasisarthritis erfolgt durch eine sorgfältige Kombination verschiedener Untersuchungen. Der Arzt führt zunächst eine ausführliche körperliche Untersuchung durch und erfragt die Krankengeschichte. Bildgebende Verfahren wie Röntgen, MRT und Ultraschall können Gelenkentzündungen und -schäden sichtbar machen. Blutuntersuchungen zeigen Entzündungsmarker wie CRP und BSG sowie spezifische Biomarker. Wichtig ist, dass klassische Rheumafaktoren meist negativ sind – dies unterscheidet die Erkrankung von der rheumatoiden Arthritis. Die CASPAR-Kriterien, ein standardisiertes Diagnosesystem, helfen bei der eindeutigen Diagnosestellung. Eine frühe Diagnose ist entscheidend für den Behandlungserfolg.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es für Psoriasisarthritis?

Die moderne Therapie der Psoriasisarthritis folgt einem mehrstufigen Ansatz. Bei leichten Fällen werden zunächst nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR) eingesetzt. Bei stärkeren Beschwerden kommen krankheitsmodifizierende Antirheumatika (DMARDs) wie Methotrexat zum Einsatz. Die neueste Generation der Medikamente sind Biologika, die gezielt in das Immunsystem eingreifen. Besonders effektiv sind TNF-alpha-Blocker, IL-17-Hemmer und JAK-Inhibitoren. Ergänzend sind Physiotherapie und Bewegungstherapie wichtig, um die Gelenkfunktion zu erhalten. Auch Lebensstiländerungen wie Gewichtsreduktion, Rauchstopp und stressreduzierende Maßnahmen können den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen.

Literatur

  1. Thilo Hotfiel.
    „Psoriasisarthritis.“
    Engelhardt: Lexikon Orthopädie und Unfallchirurgie.
  2. H. E. Langer.
    „Psoriasisarthritis.“
    rheuma-online Verlag GmbH.
  3. Deutscher Psoriasis Bund e. V. (DPB).
    „Was ist Psoriasis-Arthritis?“
  4. Ursula Faubel.
    „Psoriasis-Arthritis.“
    Deutsche Rheuma-Liga Bundesverband e. V..
  5. Matthias Herrmann.
    „Psoriasis arthritis – wenn Gelenke wehtun.“
    psoriasis-netz.de.
  6. Siehe auch:  ArthritisArthroseSpondylitisMorbus Bechterew

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