Migräne

Was sind die Hauptsymptome einer Migräne?

Migräne äußert sich durch intensive, meist einseitig pulsierende Kopfschmerzen, die 4-72 Stunden andauern können. Charakteristische Begleitsymptome sind Übelkeit, Erbrechen sowie eine erhöhte Empfindlichkeit gegenüber Licht, Geräuschen und Gerüchen. Bei etwa 30% der Betroffenen tritt eine Aura auf – vorübergehende neurologische Symptome wie Sehstörungen (z.B. Flimmern, Zickzacklinien), Sprachstörungen oder Taubheitsgefühle. Diese Aura entwickelt sich typischerweise über 5-60 Minuten vor dem eigentlichen Kopfschmerz. Körperliche Aktivität verstärkt meist die Beschwerden. Die Attacken können durch Stress, hormonelle Schwankungen oder andere individuelle Trigger ausgelöst werden. Bei erstmaligem Auftreten nach dem 50. Lebensjahr oder bei ungewöhnlichen Symptomen ist eine neurologische Abklärung wichtig.

Wie kann man Migräneanfälle behandeln und vorbeugen?

Die moderne Migränetherapie basiert auf drei Säulen: Akuttherapie, Prophylaxe und Lebensstilanpassung. Für die Akuttherapie stehen neben klassischen Schmerzmitteln vor allem Triptane zur Verfügung, die möglichst früh im Anfall eingenommen werden sollten. Neu zugelassene CGRP-Antikörper und Gepante bieten innovative Möglichkeiten zur Prophylaxe bei häufigen Attacken. Nichtmedikamentöse Prophylaxemaßnahmen umfassen regelmäßige Schlafenszeiten, Stressreduktion, moderate Bewegung und Triggervermeidung. Auch Entspannungsverfahren, Akupunktur und Biofeedback können hilfreich sein. Ein digitales Kopfschmerztagebuch unterstützt bei der Identifizierung von Auslösern und der Dokumentation des Behandlungserfolgs. Die Therapie sollte individuell angepasst und regelmäßig mit dem behandelnden Arzt besprochen werden.

Welche Faktoren können Migräne auslösen?

Migräneauslöser sind individuell verschieden und oft in Kombination wirksam. Häufige Trigger sind Stressveränderungen (sowohl Zu- als auch Abnahme), unregelmäßiger Schlaf-Wach-Rhythmus und hormonelle Schwankungen. Bestimmte Nahrungsmittel wie gereifter Käse, Zitrusfrüchte oder Rotwein können bei manchen Menschen Attacken provozieren. Auch Wetterumschwünge, grelles Licht, starke Gerüche und elektromagnetische Felder werden als Auslöser beschrieben. Neuere Forschungen zeigen, dass nicht alle vermeintlichen Trigger tatsächlich Auslöser sind – manchmal handelt es sich um frühe Symptome einer bereits beginnenden Attacke. Ein elektronisches Kopfschmerztagebuch hilft bei der systematischen Erfassung persönlicher Trigger und ermöglicht eine gezieltere Prävention.

Gibt es Behandlungsmöglichkeiten für Migräne während einer Schwangerschaft?

Die Migränetherapie in der Schwangerschaft erfordert besondere Vorsicht. Paracetamol gilt als Mittel der ersten Wahl und kann in allen Schwangerschaftsphasen eingesetzt werden. Im zweiten Trimester sind kurzzeitig auch niedrig dosierte NSAR möglich. Die meisten spezifischen Migränemedikamente wie Triptane sollten vermieden werden, auch wenn neuere Daten für Sumatriptan keine erhöhten Risiken zeigen. Besonders wichtig sind nicht-medikamentöse Strategien wie Entspannungsverfahren, Akupunktur und die Optimierung von Schlaf und Stressmanagement. Viele Frauen erleben während der Schwangerschaft eine Verbesserung ihrer Migräne, besonders im zweiten und dritten Trimester. Ein individueller Behandlungsplan sollte mit dem betreuenden Gynäkologen und Neurologen erstellt werden.

Literatur

  1. Enrico Bentivegna et al. (2024).
    „Unmet Needs in the Acute Treatment of Migraine.“
    Advances in Therapy, 41(1), 1–13. doi:10.1007/s12325-023-02650-7.
  2. Hartmut Göbel (2014).
    „Erfolgreich gegen Kopfschmerzen und Migräne.“
    Springer, Berlin. ISBN 978-3-642-54725-6.
  3. Julia Holzhammer, Christian Wöber (2006).
    „Alimentäre Triggerfaktoren bei Migräne und Kopfschmerz vom Spannungstyp.“
    Der Schmerz, 20, 151–159.
  4. Julia Holzhammer, Christian Wöber (2006).
    „Nichtalimentäre Triggerfaktoren bei Migräne und Kopfschmerz vom Spannungstyp.“
    Der Schmerz, 20, 226–237.
  5. P. J. Goadsby (2006).
    „Recent advances in the diagnosis and management of migraine.“
    BMJ, 332(7532), 25–29. Review.

Disclaimer: Diese Informationen dienen ausschließlich zu Bildungszwecken und ersetzen keine professionelle medizinische Beratung, Diagnose oder Behandlung. Konsultieren Sie bei gesundheitlichen Fragen oder Beschwerden stets eine qualifizierte Ärztin oder einen qualifizierten Arzt. Der Autor und die Herausgeber dieser Seite übernehmen keine Haftung für etwaige Schäden, die sich aus der Verwendung der hier enthaltenen Informationen ergeben.

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