Hexenschuss
- Aktualisiert: 06 Feb., 2025
- Dr. Michael Falahati
Ein Hexenschuss, medizinisch Lumbago genannt, ist ein plötzlich auftretender, starker Schmerz im unteren Rückenbereich. Er entsteht oft durch ruckartige Bewegungen oder Überlastung der Rückenmuskulatur. Die Schmerzen führen zu Bewegungseinschränkungen, sind jedoch meist harmlos und verschwinden nach einigen Tagen von selbst.
Was sind die Hauptursachen eines Hexenschusses?
Ein Hexenschuss (Lumbago) entsteht meist durch eine plötzliche Überlastung der Lendenwirbelsäule. Häufige Auslöser sind ruckartige Bewegungen, schweres Heben oder eine ungünstige Körperhaltung. Eine schwache Rumpfmuskulatur erhöht das Risiko deutlich, da sie die Wirbelsäule nicht ausreichend stabilisieren kann. Auch Stress kann über erhöhte Muskelanspannung zu einem Hexenschuss führen. In manchen Fällen liegen tiefere Ursachen vor, wie Bandscheibenvorfälle, Wirbelgelenkblockaden oder Verschleißerscheinungen der Wirbelsäule. Besonders gefährdet sind Menschen mit sitzenden Berufen und solche, die häufig schwer heben müssen.
Welche Symptome deuten auf einen Hexenschuss hin?
Der klassische Hexenschuss äußert sich durch einen plötzlichen, stechenden Schmerz im unteren Rücken, oft wie ein ‚Einschuss‘. Betroffene können sich häufig kaum noch bewegen und nehmen eine Schonhaltung ein. Die Rückenmuskulatur ist stark verspannt und schmerzhaft. Alarmsignale, die sofort ärztlich abgeklärt werden sollten, sind: Ausstrahlende Schmerzen ins Bein mit Taubheitsgefühlen, Schwäche in den Beinen oder Störungen beim Wasserlassen und Stuhlgang. Diese können auf einen Bandscheibenvorfall oder andere ernsthafte Erkrankungen hinweisen.
Wie wird ein Hexenschuss diagnostiziert und behandelt?
Die Diagnose erfolgt hauptsächlich durch Gespräch und körperliche Untersuchung. Der Arzt prüft dabei Beweglichkeit, Muskelspannung und neurologische Symptome. Bildgebung ist nur bei Verdacht auf ernstere Ursachen nötig. Die Behandlung kombiniert verschiedene Ansätze: Schmerzlinderung durch Medikamente (z.B. Ibuprofen), Wärmebehandlung und sanfte Bewegung. Absolute Bettruhe wird nicht mehr empfohlen. Stattdessen helfen gezielte Physiotherapie, Entspannungstechniken und vorsichtige Bewegung. Nach Abklingen der akuten Beschwerden ist gezieltes Rückentraining wichtig.
Welche vorbeugenden Maßnahmen können helfen, einen Hexenschuss zu vermeiden?
Die beste Vorbeugung ist eine starke Rumpfmuskulatur. Regelmäßiges Training der Bauch- und Rückenmuskeln, etwa durch Pilates oder gezielte Rückenübungen, stabilisiert die Wirbelsäule. Wichtig sind auch: Richtige Hebetechniken (aus den Knien, nicht aus dem Rücken), ergonomische Arbeitsplatzgestaltung und regelmäßige Bewegungspausen bei sitzender Tätigkeit. Stress-Management und ausreichend Bewegung im Alltag senken das Risiko zusätzlich. Übergewicht sollte reduziert werden, da es die Wirbelsäule zusätzlich belastet.
Literatur
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