Steißbeinschmerz

Kokzygodynie bezeichnet chronische Schmerzen im Bereich des Steißbeins, oft ohne erkennbare Ursache. Mögliche Auslöser sind Verletzungen, Fehlbildungen oder Überlastungen. Die Schmerzen treten häufig beim Sitzen, Stuhlgang oder Geschlechtsverkehr auf. Frauen sind häufiger betroffen als Männer.

Welche Hauptursachen gibt es für Steißbeinschmerzen und wie werden diese diagnostiziert?

Steißbeinschmerzen (Kokzygodynie) entstehen häufig durch Stürze oder Verletzungen auf das Steißbein. Weitere wichtige Ursachen sind: Schwangerschaft und Geburt durch erhöhte mechanische Belastung, längeres Sitzen auf harten Unterlagen, Übergewicht sowie Erkrankungen der Beckenbodenmuskulatur. In manchen Fällen können auch Bandscheibenvorfälle, gutartige Tumoren oder Zysten Schmerzen verursachen. Bei etwa einem Drittel der Fälle bleibt die Ursache trotz sorgfältiger Diagnostik unklar (idiopathisch). Die Diagnose erfolgt zunächst durch eine ausführliche körperliche Untersuchung, bei der das Steißbein vorsichtig abgetastet und auf Beweglichkeit geprüft wird. Ergänzend werden meist Röntgenaufnahmen im Stehen und Sitzen sowie bei Bedarf eine Magnetresonanztomographie (MRT) durchgeführt, um andere Erkrankungen auszuschließen und die optimale Behandlungsstrategie festzulegen.

Welche Therapiemöglichkeiten stehen bei der Behandlung von Steißbeinschmerzen zur Verfügung?

Die Behandlung von Steißbeinschmerzen erfolgt stufenweise und individuell angepasst. Als Basistherapie dienen spezielle Sitzkissen mit Aussparung für das Steißbein sowie entzündungshemmende Schmerzmittel. Physiotherapie mit gezieltem Training der Beckenbodenmuskulatur und manuelle Therapie können die Beschwerden deutlich lindern. Bei stärkeren Schmerzen haben sich lokale Injektionen mit Lokalanästhetika und Kortison als wirksam erwiesen. Ergänzend können Entspannungsverfahren, Akupunktur oder osteopathische Behandlungen hilfreich sein. Eine Operation mit Entfernung des Steißbeins (Koxygektomie) wird nur bei schweren, therapieresistenten Fällen erwogen und zeigt Erfolgsraten von 80-90%. Die Heilungsaussichten sind generell gut, allerdings braucht die Behandlung oft Geduld und kann mehrere Monate dauern.

Literatur

  1. Jan Van Zundert, Jacob Patijn, Craig Hartrick (2011).
    „Evidence-based Interventional Pain Practice: According to Clinical Diagnoses.“
    John Wiley & Sons, Pages 103–7.
  2. Siehe auch:  Ischialgie-UrsachenFacettensyndromPiriformis-SyndromRückenschmerzen

Disclaimer: Diese Informationen dienen ausschließlich zu Bildungszwecken und ersetzen keine professionelle medizinische Beratung, Diagnose oder Behandlung. Konsultieren Sie bei gesundheitlichen Fragen oder Beschwerden stets eine qualifizierte Ärztin oder einen qualifizierten Arzt. Der Autor und die Herausgeber dieser Seite übernehmen keine Haftung für etwaige Schäden, die sich aus der Verwendung der hier enthaltenen Informationen ergeben.

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